Schickeria

Zwei Paare in Abendkleidung

Die Schickeria (von Italienisch sciccheria = Schick, Eleganz und jidd./jüd.-dt. „schickern“ = „trinken, sich betrinken“ und von deutsch schick) ist eine ursprünglich spöttische Bezeichnung für das Szenepublikum, dessen Party-Eskapaden durch den Boulevardjournalismus der breiten Öffentlichkeit zugetragen werden. Synonym dazu ist der Begriff Schickimicki. Dieses Wort wird auch adjektivisch und für einzelne Angehörige der „Schickeria“ verwendet. Es ist gebildet nach dem Wischiwaschi-Prinzip wie Heckmeck, Krimskrams, Remmidemmi, Kribbeskrabbes. Das Muster ist in den Sprachen der Welt verbreitet: hanky-panky, helter-skelter. Es gibt darüber hinaus verschiedene Begriffsverwendungen oder Verknüpfungen wie „Schickeria-Droge“ (für Kokain) oder „Öko-Schickeria“.

Den Urheberrechtsanspruch für den Begriff „Schickeria“ erhob der Schriftsteller Gregor von Rezzori und verwies dabei schon als Erklärung auf das Wort „schick“ und den jiddischen Begriff „schickern“ für „sich besaufen“. Erst die Verbindung beider Begriffe bezeichne präzise die gemeinte Sache, wobei darüber hinaus die Schickeria aber auch vom Wichtig-und-schön-sein-wollen lebe, denn Geld allein genügt noch nicht. Die Schickeria „will, sie darf nicht unter sich bleiben, sondern muss die Gesellschaft anderer suchen, nämlich die von noch Höheren, Reicheren, Mächtigeren. Der Schickeria wohnt ein unstillbarer Expansionsdrang inne.“ – so Rezzori 1984 für das Magazin Geo Special.[1]

  1. vgl. dazu Franz Kotteder „Schick, schick, Schickeria“ in Süddeutsche Zeitung vom 17. Mai 2010.

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